Wir sind dann wohl die Angehörigen

Kinospielfilm
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120'
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2022
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Hans-Christian Schmid
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23/5 Filmproduktion

Inhalt

Für den 13-jährigen Johann ist an einem Tag des Jahres 1996 plötzlich nichts mehr wie zuvor. Mit der Entführung seines Vaters erlebt er zum ersten Mal in seinem Leben wirkliche Angst – und wird Zeuge beklemmender 33 Tage. Polizisten werden zu Hausgenossen von fragwürdiger Kompetenz. Zwischen gescheiterten Geldübergaben erreichen ihn die verzweifelten Briefe seines Vaters. Immer deutlicher wird dabei, dass das Leben des Vaters nur entgegen der Polizeistrategie zu retten ist.

WIR SIND DANN WOHL DIE ANGEHÖRIGEN ist die Geschichte einer Familie im Ausnahmezustand. Hans-Christian Schmid erzählt den Entführungsfall Jan Philipp Reemtsma nach dem autobiografischen Buch von Johann Scheerer erstmals aus der Sicht der Angehörigen. Das Drehbuch verfasste er gemeinsam mit Michael Gutmann, mit dem er unter anderem bereits bei LICHTER, 23 und CRAZY zusammengearbeitet hat.

Neben Claude Heinrich als Johann und Adina Vetter als Ann Kathrin Scheerer stehen Justus von Dohnányi, Hans Löw, Yorck Dippe, Enno Trebs, Fabian Hinrichs und Philipp Hauß vor der Kamera von Julian Krubasik.

Stimmen

„Im Buch sind das ein paar nüchterne Sätze. Im Film, auf der Leinwand, wirkt es wie eine Explosion. (…) Jetzt gibt es einen zweiten, einen deutschen Ausnahmefilm zum Thema. Es ist Hans-Christian Schmids Adaption von Johann Scheerers Erinnerungsbuch. (…) Die Intensität, mit der Adina Vetter diese auf der Rasierklinge des Unheils balancierende Frau verkörpert, ist selbst bei Schmid, der schon mit Sandra Hüller und Corinna Harfouch gedreht hat, eine Entdeckung. (…) Deshalb sieht man „Wir sind dann wohl die Angehörigen“ zwei Stunden lang mit angehaltenem Atem an, obwohl man weiß, wie die Geschichte ausgeht. Denn nicht in der Auflösung liegt ihr eigentlicher Trost. Sondern in den Bildern.“ (FAZ)

„beeindruckender Kinofilm. (…) Adina Vetter spielt sie als eine Frau von schmerzhaftester Disziplin, die fast verstummt und versteinert bei dem Versuch, sich ihren Gefühlen nicht zu ergeben. (…) Dabei gelingen dem Film präzise Psychogramme. (…) Vor allem Claude Heinrich als Johann ist toll. (…) Tatsächlich ist „Wir sind dann wohl die Angehörigen“ ganz und gar unsentimental, fast brutal nüchtern. Das Unterhaltungskino findet gern das Positive in Tragödien, Hans-Christian Schmid aber verweigert den Tätern und dem Verbrechen jegliche Sinnstiftung.“ (Süddeutsche Zeitung)

„atmosphärisch aufgeladenes Kammerspiel. (…) Immer wieder lässt Hans-Christian Schmid die Erzählperspektive zwischen seinen Figuren hin und her wandern. Und immer dringlicher wird dabei die Frage, wer überhaupt in der Lage wäre, Entscheidungen in einer Situation wie dieser zu treffen.“ (Die Zeit)

„Was den Film so stark macht, dass es ganz egal ist, ob man weiß wie diese Geschichte ausgeht, er schafft es, ohne reißerische Mittlen zu arbeiten, um die Spannung hochzuhalten. (…) Meisterhaft inszeniert und meisterhaft gespielt.“ (Deutschlandfunk)

„Ein einfühlsam ruhig erzählter, dennoch nervenzerreißender Psycho-Krimi. Regie, Drehbuch, Darsteller und Atmosphäre sind durch die Bank exzellent.“ (Bild)

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